LINKE beim Frühjahrsputz

LINKE beim Frühjahrsputz

Es war einmal – so fingen früher die Märchen, aber so fangen auch heutige Geschichten manchmal an.
Es war also einmal eine Tradition in Sebnitz, dass die Stadtverwaltung an einem offiziellen Termin die Bürger, Gruppen und Vereine zum Frühjahrsputz aufruft. Nun ergab es sich, dass 2020 und 2021 ein Virus über die Lande herfiel. So kam es, dass 2020 der Frühjahrsputz ganz ausfiel und 2021 die Bürger aufgefordert wurden, wenigstens vor dem eigenen Haus oder Grundstück und auch ein Stück weiter, den Schmutz zu beseitigen, der da nicht hingehört.

Das schien einem (aus Datenschutzgründen) hier nicht namentlich zu nennenden Stadtrat der LINKEN nicht ausreichend und er beabsichtigte Vereine und Gemeinschaften aufzurufen, vielleicht doch in Gruppen, also mit aller Vorsicht und unter Einhaltung der Hygiene…na, Sie wissen schon, Müll auch außerhalb der heimischen 20-m-Zone verschwinden zu lassen. Der Aufruf war schon formuliert, es gab nur eine Nachfrage ans Rathaus, wer denn die vollen Müllsäcke einsammeln könnte. Jetzt begab es sich, dass zur gleichen Zeit oder etwas früher, der oder jener im Amte den gleichen Gedanken gehabt hatte, woraufhin plötzlich in jedem 2. Grenzblatt ein kleiner ähnlich gearteter Aufruf stand.
Zwei gleiche Gedanken, ein Aufruf, was will man mehr? Passt schon! Die LINKE musste nun nicht mehr aufrufen, sondern mobilisierte zu einem ersten Termin.

Am Sonnabend, dem 15.05.21 war es so weit. Zwar entsprach das angetretene Personal nicht gleich einer allgemeinen Mobilmachung, aber was die 9 Leute zusammentrugen, wäre auf keine Kuhhaut gegangen, passte gerade so in 5 Müllsäcke.

Da war der Gedenkstein in der Bahnhofstraße. Laub und Gras zwischen den Steinen rangen miteinander um die Vorherrschaft. Am Schluss verloren beide. Dass sich jetzt die Sonne auf den Steinen spiegeln würde, wäre sicher übertrieben. Aber viel fehlt nicht.

Während also die einen quasi auf allen Vieren Gras aus den Fugen gekratzt haben, hatten die anderen Höhen und Tiefen zu bewältigen. Wie nur kommen Plastetüten in die Bäume des Verbindungsweges zwischen Promenade und Gymnasium? Fliegen können sie nicht und Gymnasiasten haben damit bestimmt nichts zu tun, sie sind viel zu anständig für so etwas. Und andere Personen laufen da ja nicht lang…

Dass Plastebecher und leere Flaschen weit unten am Ufer der Sebnitz auf mehrere Jahre Verfallszeit warten, liegt am Steilufer und an den physikalischen Gesetzen, die man oben in der Schule lernt, wenn man nicht gerade heimlich am Handy spielt.

Apropos Steilufer: Mit Sicherungsseil haben sich die mutigsten Müllsammler
nach unten bewegt. Ja, wir hatten uns vorbereitet.